„Quo vadis?“, „Wo gehst Du hin?“, möchte man wörtlich übersetzt fragen, oder etwas symbolischer gedeutet „Wohin des Weges?“.
Dies war das Motto des diesjährigen Jahreskonzertes der Stadtjugendmusik Dietikon (SJMD). Die SJMD lud mit diesem inspirierenden Thema zum diesjährigen Jahreskonzert, das an 2 Tagen, am Samstagabend den 16. März und Sonntagnachmittag den 17. März über die Bühne des Katholischen Pfarreizentrums St. Agatha in Dietikon ging. Die SJMD entführte die Konzertbesucher mit ihrem Programm auf eine gemeinsame musikalische Reise, mit schönen Klängen und Melodien dem Alltag entrissen, in neue Welten entführt.
Ein besonderes Thema für ein besonderes Vereinsjahr, feiert doch die SJMD in diesem Jahr ihr 90jähriges Bestehen. Ja, solange ist es schon her! Damals, 1934 unter dem Namen Knabenmusik gegründet, hat die SJMD bereits einen langen Weg bestreitet. Manchmal ging es ging bergauf, manchmal ging es bergab, teils geradeaus und immer wieder gelangte die SJMD an Verzweigungen mit Wegweisern, wo sie vor einer Entscheidung stand und sich fragen musste „Quo vadis?“. Die SJMD hat wohl einige gute Entscheidungen getroffen, wenn man die stattliche Anzahl motivierter SJMDler auf der Bühne sah und dann auch die schön vorgetragenen Stücke anhören konnte. Apropos schön, wieder einmal hat auch das Auge ab dem schön dekorierten Konzertsaal einiges einfangen können, die mit Fotos der SJMDler bestückten Wegweiser und unzählige musikalischen Symbole und Begriffe an den Wänden, die wunderbar dekorierten Tische und last but not least, ein Zeitstrahl mit einem Rückblick auf die vergangenen 90 Jahre mit einigen der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der SJMD, dargestellt an der Empore des Konzertsaales.
Nun aber zum Konzert, das durch kräftigen Trommeleinsatz der Tambouren eröffnet wurde. Darauf folgte die Junior Band mit den Stücken „Yellow Submarine“, „Touch the Pond“ und „Smoke on the Water“. David und Laurin von der Junior Band haben die Stücke auf ihre lockere und ungezwungene Art angesagt. Ja, viel musste da eigentlich nicht gesagt werden, ein Stück von den Beatles, das jedermann kennt, ein weiteres Stück, das wohl viele vom Discobesuch kennen, auch wenn es bereits etwas älter ist und ein Deep Purple Song, der durch den Brandrauch über dem Genfersee bei einem Konzert in Montreux inspiriert wurde, als die Band damals in Montreux weilte – ein Rockklassiker, zum Besten Gegeben durch die „Generation Alpha“ Musiker:innen der SJMD!
Auf die Junior Band folgten die Tambouren mit den Stücken „Flight 16-80“ und „Arabi“, wobei mit „Arabi“ bereits ein erstes Highlight der Tambouren zu geniessen war. Es handelt sich dabei um eine traditionelle Basler Trommel- und Pfyfferkomposition – nein, Pfyffer waren keine im Saal, aber die Technik macht es heutzutage möglich, dass die SJMD-Tambouren zusammen mit Pfyfferklängen das Stück zum Besten gaben. Ergänzend zu den hier lokal doch etwas ungewohnten Pfyfferklängen konnten die Konzertbesucher auch echte Basler Larven auf den Köpfen der Tambouren bewundern, sogar beleuchtet waren die. Auch das Outfit war absolut passend zur Basler Fasnacht. Das Umkleiden bei den Tambouren benötigte dafür klar etwas Zeit, die durch den Dirigenten der Tambouren, Roger Küng, mit etwas Schwank aus der Basler Fasnacht zu den verschiedenen Typen von Tambouren humorvoll und in bestem Basler Dialekt überbrückt wurde.
Gefolgt vom Tambourenauftritt trat anschliessend erstmals das Hauptkorps der SJMD unter der Leitung von Dirigent Roman Christoffel auf die Bühne. Sie spielten die herausfordernden Stücke „The Legend oft he Lorelei“ und „Digital Prisms“. Es handelt sich dabei um die beiden Wettbewerbsstücke, die die SJMD Concert Band am diesjährigen Welt Jugendmusikfestival (WJMF), das vom 11.-14. Juli 2024 in Zürich stattfinden wird, zum Besten geben werden. Beide Stücke haben bereits sehr gut getönt und bis zum WJMF wird das absolut super werden. Drücken wir der SJMD jetzt schon mal kräftig die Daumen! Anschliessend an das SJMD Hauptkorps gaben die "Specials" in einer Kleinformaton noch ein paar Stücke zum Besten. Darauf folgte eine Pause, in der nebst Getränken auch Kaffee und Kuchen genossen werden konnte. Am Samstagabend gab es zusätzlich noch die bereits sehr bewährten Penne all SJMD und einen Wettbewerb mit attraktiven Preisen.
Nach der Pause eröffneten wieder die Tambouren mit dem Stück „Harlem Shufle“ von Roman Lombriser, ein Klassiker der moderneren Tambourenliteratur. Darauf folgte mit „S Bärner Oberland“ ein weiteres Highlight der Tambouren. Der allseits bekannte und vielgesungene Klassiker wurde mit einer Vielfalt von Rhythmusinstrumenten vorgetragen und so mancher Konzertbesucher neigte mit der Melodie des Xylophons mitzusummen oder gar mitzusingen.
Mit dem nächsten Konzertblock wurde die Weltreise durch das Hauptkorps der SJMD nun definitiv lanciert. Es wurden Stücke zum Besten gegeben wie „Latin Legend“, „Nena!“, „The Hustle“, „Vivo per Lei“, „Easy Queen“, „Pata Pata“ und „Bella Ciao“. Gekonnt, mit viel Humor und auch gesanglichen Einlagen durch das Programm geführt hatten Rihana, Irene und Nick. Die Stücke haben das Publikum definitiv mitgerissen und zu viel Applaus motiviert. So gab es zum Schluss auch noch eine Zugabe, bei der nochmals alle Korps der Jugendmusik und die Tambouren auf der Bühne standen – der Sechseläuten mixed, ein würdiger Schluss eines gelungenen Konzertes.
Nebst dem Publikum waren auch die beiden Dirigenten Roger Küng und Roman Christoffel, wie auch die Präsidentin der SJMD, Pia Siegrist, voller Lob für die Leistung der SJMD. Das klingt nach mehr und definitiv ist der Wegweiser bereits wieder ausgerichtet auf das Jahreskonzert im kommenden Jahr. Es würde uns sehr freuen, sie liebe Leser auch (wieder) begrüssen zu dürfen.
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